Charlemagne Palestine, dessen bürgerlicher Name Charles Martin ist, zählt zu den Pionieren der Minimal Music. Der US-Amerikaner (*1945 oder 1947) ist Komponist und Installationskünstler und insbesondere durch seine Kuscheltierarrangements bei seinen Live-Auftritten bekannt geworden. Er studierte an der New York University, Columbia University, am Mannes College of Music und am California Institute of the Arts, er arbeitete zunächst als Sänger und Carillon-Spieler in New Yorker Synagogen und Kirchen. Durch ausschweifende und außergewöhnliche Improvisationen machte er sich einen Namen in der Kunstszene, namhafte Musiker und Avantgardisten besuchten seine Auftritte. Er ging zahlreiche Kooperationen mit Musikern und Künstlern ein, Berühmtheiten wie Nick Cave benannten Palestines Frühwerk als Inspirationsquelle.
Palestine war auch als bildender Künstler aktiv, er schuf Lichtobjekte und Skulpturen und entwickelte seinen eigenen Synthesizer, die Spectral Continuum Drone Machine. Mit dem Ethnology Cinema Project in New York legte er eine Sammlung aus Dokumentarfilmen über verschwindende gesellschaftliche Traditionen und Kulturen an.
Er nahm an der Documenta 8 in Kassel teil, ging nach Kalifornien, um am California Institute of the Arts zu unterrichten und später nach Brüssel, wo er bis heute lebt.
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