Otto Muehl (1925-2013) war ein österreichischer Aktionskünstler und Vertreter des Wiener Aktionismus. 1943 wurde Muehl nach dem Anschluss Österreichs als 18-Jähriger zur deutschen Wehrmacht eingezogen. Dort meldete er sich für eine Offiziersausbildung, wurde zum Leutnant befördert, 1944 im Zuge der Ardennenoffensive stark traumatisiert.

Nach dem Krieg absolvierte er ein Lehramtsstudium in Deutsch und Geschichte, studierte danach auch Kunstpädagogik an der Akademie der bildenden Künste Wien. Schon während seines Studiums arbeitete er als Maltherapeut.

1962 fand in Muehls Kelleratelier die erste aktionsähnliche Veranstaltung „Die Blutorgel“ statt, an der Muehl sowie Adolf Frohner und Hermann Nitsch beteiligt waren. Von 1963 bis 1973 realisiert er eine Vielzahl privater und öffentlicher Aktionen.

Ab 1970 machte er durch die Gründung einer Kommune, der Aktionsanalytischen Organisation (AAO), von sich reden, in der Zweierbeziehungen und Kleinfamilien abgeschafft wurden. Sie hatte bis zu 600 Mitglieder. 1991 wurde Otto Muehl in Österreich wegen Kindesmissbrauchs und Verstoßes gegen das Suchtgiftgesetz zu sieben Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Freilassung lebte er in der Algarve in Portugal.

Weitere Schallplatten:

- Ein schrecklicher Gedanke, 1971, LP

- Musikalische Selbstdarstellungen 74/75, 1975, LP

 

Werke zum Hören