Der US-amerikanische Künstler Robert Barry (*1936) ist einer der prominentesten Vertreter der amerikanischen Konzeptkunst. Er studierte ab 1957 am Hunter College der City University of New York bei den Künstlern William Baziotes und Robert Motherwell. Nachdem er sein Studium abgeschlossen hatte, begann er dort ab 1964 auch selbst zu unterrichten.
In seinem Frühwerk bis 1967 schuf Robert Barry vorrangig Malereien, wobei seine Werke meist auf elementaren Formen und Farben aufbauten und seriellen Charakter hatten. Von strengen linearen Rastern auf Leinwand gelangte er zu Installationen mit Drähten und transparenten Nylonfäden, die ein fest umrissenes Außen- oder Innenleben nachspannten. Der Aspekt des Unsichtbaren wurde Teil seiner Arbeit. Robert Barrys Ziel war es, die immaterielle Wirklichkeit zu thematisieren. Es entstanden ‚unsichtbare‘ Werke einer reinen Gedankenkunst bzw. Concept Art. Er beschäftigte sich mit Akustik, Funkwellen und radioaktiven Materialien. In den 1970er Jahren begann Barrys mit dem Medium der Sprache zu arbeiten. Die Sprache erscheint jedoch nicht als selbstgenügsame Thematik, sondern als ein Mittler zur Idee, dem Konzept. Er publizierte mehrere Künstlerbücher und arbeitete mit Dia-Installationen, in denen er Sprachfragmente an der Wand zeigte, deren Abfolge durch die Verwendung leerer Dias unterbrochen wurde. Für seine Wort-Installationen formte Barry großgeschriebene Wörter direkt auf Wände oder Oberflächen, um Erzählungen hervorzurufen und Kontemplation zu inspirieren. Seit den 1980er Jahren ergänzten vermehrt Farbe und geometrische Zeichen, oft kombiniert mit Textfragmenten, seine Kunst.
Indem er den Raum durch schriftliche und akustische Worte definiert, hat Robert Barry die physischen Begrenzungen von Raum und Material überwunden. Barry regt damit die freie Assoziation von Bedeutungen zu seinen Werken an.
Der mehrfache documenta-Teilnehmer Robert Barry wurde mit zahlreichen Einzelausstellungen geehrt und ist mit Werken in allen großen Museen vertreten.
ATJ