VEC steht für Visual, Experimental und Concrete und war ein Audio-Art- und Musiklabel, das zwischen 1978 und 1983 von dem Künstler Rod Summers betrieben wurde. Summers begann bereits 1961 mit Tonaufnahmen zu experimentieren und nahm ab 1973 an Netzwerken der Mail Art teil, zu dessen Austauschobjekten auch Audiokassetten gehörten. Im Jahr 1978 erhielt Summers auf die Verbreitung seiner ersten Kassette mit eigenen Aufnahmen enthusiastische Reaktionen. Es entstanden insgesamt 16 Kassettenproduktionen,die in über 2000 Exemplaren gegen Audioarbeiten anderer Künstler*innen getauscht wurden. Summers trug dadurch eine Sammlung von Soundarbeiten zusammen, die fast alle internationalen Trends der Sound Art umfasst und auch die Anfänge der zeitgenössischen Noise-Musik dokumentiert.
Zeitgleich begann Summers, mit den VEC Audio Editions CD-Veröffentlichungen zu produzieren. Veröffentlicht wurden u.a. eine von Piotr Rypson vorgetragene Anthologie polnischer Futurist-Sound-Gedichte sowie andere Klangwerke von bekannten Audio-Künstler*innen. Das VEC-Programm umfasst auch die Veröffentlichung von Künstlerpublikationen: Zeitschriften in limitierter Auflage, Künstlerbücher, Computer-Discs für Kunst oder Text, Stempelkunst, Postkarten, Gedichtobjekte, Partituren und andere Werke. Viele dieser Gegenstände haben Eingang in öffentliche und private Sammlungen gefunden.
Der Austausch und die Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen war ein wichtiger Teil der VEC-Aktivitäten von Rod Summers. Es entstanden Kooperationen u.a. mit Tom Winter, Vittore Baroni und Everarts.
Das Ergebnis der VEC-Aktivitäten ist in dem umfangreichen Intermedia Archive zu sehen, das eine Schlüsselfunktion in der Summers künstlerischem Werk darstellt. Für jedes Objekt, das der Sammlung hinzugefügt wurde, ist ein Protokoll verfasst, das das Werk genau beschreibt.
FvW, PS